Ida Bender, geb. Hollmann

(1922-2012)

 

Kurzbiografie

Ida Hollmann kam im Juni 1922 im Dorf Rothammel an der Wolga als zweites von acht Kindern zur Welt. Sie galt als aussichtsreiche Schülerin und nahm mit 18 Jahren ein Fremdsprachenstudium in St. Petersburg auf. Doch bereits ein Jahr später begann 1941 auf Stalins Befehl die Deportation der deutschen Minderheit. Ida Hollmann und ihre Familie wurden nach Sibirien verschleppt. Mutter und Schwester starben an den schwierigen Lebensbedingungen am Deportationsort. Ida Hollmann überlebte, lernte ihren Mann Rudolf Bender kennen und bekam die ersten zwei von vier Kindern noch in Sibirien.

Erst 1958 konnte Ida Bender mit ihrem Mann und vier Kindern nach Kasachstan ziehen. In Zelinograd (heute: Astana) arbeitete sie für die Redaktion der deutschsprachigen Zeitung „Freundschaft“. Gemeinsam mit ihrem Vater Dominik Hollmann engagierte sie sich für eine Wiederherstellung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen. Nachdem das nicht gelang, beschlossen sie und die Familie ihres Sohnes, das Land zu verlassen. Im Dezember 1991 begann Ida Bender einen neuen Lebensabschnitt in Hamburg. 2012 verstarb sie im Alter von 90 Jahren.

Kleidung gegen Nahrungsmittel eintauschen
Herbst 1932
Zwangsarbeit unter Schmerzen
Herbst 1943
Systematische Vergewaltigungen einer Bekannten
Juni 1945
Hoffen auf eine deutsche Autonomie in der Sowjetunion. Eine neue Wolgadeutsche Republik?
Ende 1980er-Jahre
Gespräch mit dem ARD-Journalisten Gerd Ruge über die Situation der Russlanddeutschen in der Sowjetunion
Ende 1980er-Jahre
Ausreise nach Deutschland ohne Bargeld
November 1991