Dr. Karl Stumpp
(1896-1982)
Kurzbiografie
Karl Stumpp wurde im schwarzmeerdeutschen Dorf Alexanderhilf geboren. Nach seinem Studium im deutschen Tübingen hielt er sich eine Zeit lang in Bessarabien auf, kehrte aber nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 in das Deutsche Reich zurück. Ab 1941 leitete er das sogenannte „Kommando Dr. Stumpp” im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete. Sein Vorgesetzter war Georg Leibbrandt, der als Teilnehmer der Wannsee-Konferenz an der Planung der systematischen Vernichtung von bis zu 6,3 Millionen Juden während des Zweiten Weltkriegs beteiligt war.
Die Mitglieder des „Kommandos Dr. Stumpp” reisten ab August 1941 in die besetzten Gebiete der Ukraine. In ,,Dorfberichten'' erfassten sie die russlanddeutsche wie auch die nichtdeutsche Bevölkerung nach ethnographischen Kriterien. Von ihrer Einschätzung hing ab, welchen Status eine Person in der nationalsozialistischen Gesellschaft zugewiesen bekam und ob diese eine damit verbundene Verfolgung befürchten musste.
Die Dorfberichte dokumentierten die Wirkung der Mordaktionen der Wehrmacht und der Einsatzgruppen der SS gegen die Juden. 1943 beauftragte das Ministerium Karl Stumpp mit der Organisation der Flucht der einheimischendeutschen Bevölkerung vor der Roten Armee. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Stumpp als Gymnasiallehrer in Tübingen. In der Nachkriegszeit war er führend in der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und Schriftleiter der Zeitschrift „Volk auf dem Weg“. Bis in die 1970er-Jahre hinein veröffentlichte er Bücher, die maßgeblich auf seinen Forschungen während des Nationalsozialismus beruhten. 1966 erhielt Karl Stumpp das Bundesverdienstkreuz.
Antisemitismus im Nationalsozialismus
Die nachfolgenden Zitate von Karl Stumpp sind rassistisch und antisemitisch. Sie verklären die nationalsozialistische Diktatur, den begonnenen Weltkrieg und den systematischen Völkermord von etwa sechs Millionen Juden als eine vermeintliche „Befreiung Europas“.