Gerhard Götz

(1920-2006)

 

Kurzbiografie

Gerhard Götz kam 1920, kurz vor Ende des Bürgerkriegs, zur Welt. Die ersten elf Jahre wuchs er in Friedensdorf an der Molotschna unweit des Schwarzen Meeres auf. 1931 wurde die mennonitische Familie von der Regierung zwangsweise enteignet und musste sich eine neue Lebensgrundlage aufbauen.

Im Sommer 1939 begann Götz ein Medizinstudium in Simferopol auf der Krim, das er jedoch nicht abschließen durfte: Drei Tage nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurde er – wie viele Deutsche – pauschal als Volksfeind” verhaftet und zu 13 Jahren Straflager in der Verbannung verurteilt. Während der Lagerhaft im Ural ließ er sich heimlich taufen. 

Später zog Götz in den Süden der Sowjetunion – zunächst nach Kasachstan, wohin seine Angehörigen verschleppt wurden. Danach lebte er im kirgisischen Tschui, fest eingebunden in das Leben der christlichen Gemeinde. 1988 siedelte er mit seiner Frau in die Bundesrepublik Deutschland aus und lebte in Porta Westfalica. Gerhard Götz starb ohne Nachkommen mit 85 Jahren im Jahr 2006.

Kinder enteigneter Bauern bekommen kein Frühstück
1932–1934
Das "Wunder der Taufe” in der Sonderkommandantur
1947
Misstrauen innerhalb der Gemeinde
1977
Gefälligkeiten begünstigen die Entscheidung einer Kommission über die Ausreise
1987